Der Vesta Tempel war das Heiligtum Roms auf dem Forum Romanum. In dem runden Tempel mit dem in der Mitte offenen Dach brannte das Heilige Feuer der Vesta, der römischen Göttin des Feuers. Das Heilige Feuer musste immer brennen, denn es symbolisierte das Lebenslicht Roms.
Vesta Tempel (Stadtplan)
Das Heilige Herdfeuer im Tempel der Vesta
Im Tempel der Vesta wurde das heilige Herdfeuer der Vesta bewahrt, das niemals verlöschen durfte. Der runde Tempel war dadurch das wichtigste Heiligtum des Forum Romanum. Gleichzeig ging von diesem heiligen Ort eine ständige Brandgefahr aus. Mehrmals wurde der Vesta-Tempel durch Feuer zerstört und jedes Mal wieder aufgebaut.
Bau des Vesta Tempels
Man nimmt an, dass der erste Vest Tempel in Form einer runden Hütte bereits unter dem 2. König Roms um 700 vor Christus entstanden ist. Die Überreste, die wir heute sehen, aber von einem Wiederaufbau von 191 nach Christus stammen.
Der Rundbau der Vesta hatte einen Durchmesser von 15m, er stand auf einer Art Podium mit Treppenaufgang und sein Eingang war in Richtung Osten ausgerichtet.
Der Vesta-Tempel bestand aus einem heiligen Innenraum und einem Außenraum. Die runde Form erinnert an eine runde Hütte. In der Mitte des konischen Dachs befand sich eine Aussparung, die als Rauchabzug diente.
Der Innenraum wurde durch einen Säulengang aus 20 korinthischen Säulen (Pronaos) umgeben. Gleich neben dem Vesta Tempel befand sich das Haus der Vestalinnen.
Vestalinnen – Hüterinnen des Feuer
Im heiligen Innenraum (Cella) des Tempel wachten sechs jungfräuliche Vestalinnen über das Feuer. Dieser Raum durfte nur von wenigen Menschen betreten werden, was ihn zu einem idealen Ort zur Aufbewahrung von Kriegsschätzen und wichtigen Dokumenten machte.
Tagsüber war der Außenraum des Vesta-Tempels für jedermann zugänglich, nachts war der Zutritt durch Männer verboten, um die Jungfräulichkeit der Vestalinnen nicht zu gefährden.
Die Vestalinnen waren in der Antike ein Priesterorden aus sechs (später sieben) Priesterinnen, deren Aufgabe das Hüten des heiligen Feuers war.
Ließen sie das Feuer erlöschen, glaubte man an ein kommendes Unglück. Die Vestalin, der dies passierte, wurde deshalb vom Pontifex Maximus bestraft.
Zur Reinigung des Tempels durfte nur das heilige Wasser der heiligen Quelle Egeria verwendet werden. Wasserholen sowie die Herstellung von Opferspeisen (z.B. mola salsa und suffimen) gehörten ebenfalls zu den Aufgaben der Nonnen.
Bereits im Kindesalter wurde die Mädchen in den Orden der Vestalinnen berufen, wo sie 30 Jahre Dienst zu leisten hatten. Der hohen Anerkennung und dem hohen Status mit besonderen Rechten stand strenge Disziplin entgegen. Sollte eine Vestalin ihre Unschuld verloren haben, glaubte man, dass ein Unheil Rom heimsuchen musste. Als Strafe für die Verfehlung wurde die Vestalin bei lebendigem Leib begraben.