Die Caracalla-Thermen ist eine antike Badeanlage und waren eine der größten Thermalanlagen im alten Rom. Die Terme di Caracalla befinden sich auf einem der römischen Hügel, dem Aventin.
Caracalla Thermen - Die Thermen des Kaisers Caracalla
Caracalla-Thermen (Stadtplan)
Kaiser Caracalla
Marcus Aurelius Severus Antoninus, genannt Caracalla, geboren 4.4.188 in Gallien /Lyon; gestorben 8.4.217 in Mesopotamien, wurde bereits im Jahr 211 nach dem Tod seines Vaters Septimius Severus römischer Kaiser. Er war ein unbarmherziger Kaiser, der seine Machtstellung durch den Mord an seinem Bruder Geta und dessen gesamter Anhängerschaft festigte.
Im Jahr 216 eröffnete Kaiser Caracalla die im Jahr 206 begonnenen gigantischen Thermen am Aventin-Hügel, dem Stadtteil XII.regio Piscino Publica am Stadtrand Roms, was ihm beim römischen Volk einen Teil der verlorenen Sympathie zurück brachte.
Aufbau der Caracalla Thermen
Ein neu gebautes Aquädukt Aqua Marcia Antoniniana Forma Iova diente der Wasserversorgung, um den enormen täglichen Wasserbedarf zu decken. In Zisternen (castellum aquae) wurde das Wasser zwischengespeichert, um es durch Bleirohre in die Badeanlagen zu leiten.
Die Caracalla-Thermen entsprachen in ihrem Aufbau den typischen römischen Thermalanlagen. Zwei Seitenflügeln mit identischem Aufbau, bestehend aus Umkleide (Apodyterium), dem großen Natatio (Schwimmbecken) und Palestra (Sportplatz).
Es folgten die Laconica (Sauna) und das Caldarium (Warmbad) als Herzstück, in dem sich die Besucher beider Flügel trafen. Das Caldarium war ein runder Saal mit einem Kuppeldach, das mit 36 m Durchmesser fast so groß war wie die Kuppel des Pantheon.
Unter dem Caldarium befanden sich die Heizungsanlagen (Hypocaustum). In ca. 50 praefurnia (Heizöfen) wurde Heißluft durch Tonrohre in die Räume zur Erwärmung der Räume geleitet und diente gleichzeitig als Fußbodenheizung zur Erwärmung der Warmwasserbecken. Unmengen an Holz wurde täglich verfeuert, die von Hunderten Sklaven herangebracht und gelagert werden mussten.
Ein kleinerer Raum mit 2 Becken diente als Tepidarium (Abkühlbad) und ein letztes Bad wurde im kalten Frigidarium (Kaltwasserbecken).
Behandlungsräume für Massagen, Maniküren, Depilieren, Friseur u.ä. befanden sich im oberen Stockwerk.
Der gesamte Badekomplex war von einem Park umgeben, in dem sich ebenfalls eine große Bibliothek befand. Getränkestände und Fast-Food-Verkäufer sorgten für das leibliche Wohl der Besucher.
Es wird geschätzt, dass täglich ca. 2000 Römer die Caracalla-Thermen besuchten. Die Thermen dehnen sich auf einer Fläche von 340 x 330 m aus, wofür der Aventin-Hügel in drei Terrassen angelegt war.
Die Caracalla-Thermen waren reich dekoriert mit Marmor, Mosaikfußböden und Statuen, von denen noch einige erhalten geblieben sind. Darunter der Farnesische Stier und der Farnesische Herkules, zwei Statuen, die von Papst Paul III. (Alessandro Farnese) in den Palazzo Farnese gebracht wurden.
Ende des Badebetriebes
Die Thermen des Caracalla waren drei Jahrhunderte in Betrieb, bis die Goten im Jahr 536 während einer Belagerung die Hauptwasserversorgung, den Aquädukt Aqua Marcia zerstörten. Ohne diese Wasserversorgung endete der Badebetrieb.
Vom Juni bis September verwandeln sich die Caracalla-Thermen in ein römisches Open-Air-Theater. Mit dem Konzert der Drei Tenöre anlässlich der Eröffnung der Fußball-WM 1990 sind die drei Tenöre zu Superstars der Klassik geworden und die Caracalla Thermen dadurch weltbekannt. Der unvergessene Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und Jose Carreras haben mit den schönsten Opernmedodien die Herzen der Menschen berührt. Das Event ist in die Geschichte eingegangen und hat die Caracalla-Thermen zu einem Anziehungspunkt für Musikliebhaber gamacht. Seitdem ist in den Caracalla Thermen das Musikfestival ein fester Bestandteil. In anktiker Atmosphäre kann man einen lauen Sommerabend bei fantastischer Musik genießen.
Das Caracalla Musikfestival ist echtes Highlight für Musiklieber und ein Grund für einen Urlaub Rom.