Das Kapitol (Campidoglio) war das kultische Zentrum des alten Rom. Der kapitolinische Hügel ist der kleinste der sieben Hügel Roms. Über die große Freitreppe „Cordonata“ steigt man hinauf zum Kapitols Platz (Piazza del Campidoglio). Im Zentrum begrüßt das Reiterstandbild Marc Aurels die Besucher. Der Kapitolsplatz ist von drei Renaissance-Palästen umgeben, dem Sitz der römischen Stadtregierung, dem Palazzo dei Conservatori und den Kapitolinischen Museen.
Kapitol - Campidoglio
Kapitol (Stadtplan)
Kapitolshügel - Monte Capitolino
Der Kapitolshügel, Monte Capitolino, ist der kleinste der 7 Hügel, auf denen Rom gegründet wurde. Er hatte stets eine besondere politische und kultische Bedeutung, befanden sich doch die wichtigsten Tempel auf seinen beiden Kuppen, zwischen denen sich der Kapitolsplatz befindet.
Über eine große Freitreppe erreicht man den Kapitolsplatz aus Richtung des Tiber und dem angrenzenden Stadtteil Trastevere, vorbei am Teatro Marcello über die Piazza Aracoeli.
Linker Hand vom Kapitol, neben der Treppe zu Santa Maria in Aracoeli, befinden sich die Reste einer Insula, eines römischen Mietshauses, wie man sie ebenfalls in Ostia Antica noch vorfindet.
Kapitolinische Museen
Die Gründung der Kapitolinischen Museen (Musei Capitolini) geht auf das Jahr 1471 zurück, als der Papst Sixtus IV. dem römischen Volk wertvolle Bronzestatuen schenkte.
Zu den römischen Bronzestatuen aus dem 1. Jh. v.Chr. gehörte u.a. die Wölfin, die Romolus und Remus säugt, Bruto Capitolino, der Junge mit der Dorne im Fuß (Spinario), Camillo, die Reisterstatue Marcus Aurelius, Herkules, sowie der Kopf von Kaiser Konstantin mit dem Globus und der Hand.
Die historische Sammlung enthält herausragende römische Skulpturen sowie in der Pinakothek Meisterwerke von Tizian, Caravaggio, Bellini u.v.a.m.
Piazza del Campidoglio
Kein geringerer als Michelangelo Buonarroti gab dem Kapitol seine heutige Gestalt. Zuerst fand das Reiterstandbild von Marco Aurelio seinen festen Platz in der Mitte der Piazza.
Auf der Cordonata, der breiten Treppe, die Michelangelo plante und Giacomo della Porta baute, kommt man an zwei Wasser spendenden ägyptischen Löwen aus schwarzem Basalt vorbei.
Am oberen Ende der Treppe thronen die antiken Plastiken von Castor und Pollux und auf der Piazza befinden sich die Statuen von Konstantin I. und Constantius II. sowie zwei Meilensteine der Via Appia Antica.
Es gibt eine weitere Treppe zum Kapitolsplatz. Die steile Treppe entstand im Mittelalter und führt zur Kirche Santa Maria in Aracoeli.
Der Kapitolsplatz wird von drei Renaissance-Palästen umgeben. Geradeaus befindet sich der Sitz der römischen Stadtregierung, der Senatorenpalast, auf dem ehemaligen Platz des Tabularium, dem Staatsarchiv der römischen Republik. Der Senatorenpalast wurde im 16. Jahrhundert von Michelangelo umgebaut und erhielt die Treppe und einen Brunnen mit antiken Brunnenfiguren, die den Tiber und den Nil verkörpern. In der Mitte steht die Statue der Minerva.
In den beiden gegenüberstehenden Palästen Palazzo dei Conservatori und Palazzo Nuovo befinden sich die Kapitolinischen Museen (Musei Capitolini), die durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden sind.
Tempel auf dem Kapitolshügel • Kapitolinischer Tempel
Das Capitolium ist die südliche Hügelkuppe mit dem bedeutendsten Tempel des römischen Reiches, dem Tempel des Giove Capitolino, der den wichtigsten Göttern Jupiter, Juno und Minerva (Giove, Giunone e Minerva), der kapitolinischen Göttertrias geweiht war.
Der römische König, der Etrusker Lucio Tarquinio Prisco (616 - 579 v.Chr.), hatte den gewaltigen Tempel auf einer Grundfläche von 53 x 63 m bauen, geweiht wurde er 509 v.Chr. Drei Großfeuer Roms vernichteten den Tempel, aber er wurde wieder aufgebaut.
Anders als heute, war der Kaptiolshügel vorzugsweise vom Forum Romanum aus zugänglich. Die Via Sacra, beginnend beim Tempel des Saturn führte hinauf zum Campidoglio, wo die Triumphzüge endeten.
Auf dem höheren der beiden Hügel befand sich die Arx-Burg, die militärische Funktion hatte. Von hier konnte man u.a. das Marsfeld (Campo Marzio) überblicken und herannahende Feinde entdecken.
Während der Zeit der gallischen Invasion 390 v.Chr. verhinderten die heiligen kapitolinischen Gänse mit ihrem Geschnatter, dass die Burg von den Galliern besetzt werden konnte.
In Erinnerung an dieses Ereignis wurde 344 v. Chr. von Marcus Furius Camillus der Tempel der Juno Moneta errichtet.
Im Tempel hatte die erste Münzprägerei ihren Sitz. Vom Namen des Tempels ist der Begriff der Moneta für das Münzgeld überliefert und bis heute erhalten geblieben.
Vom Tempel ist heute nichts mehr zu sehen, an dessen Stelle befindet sich das Monument Vittorio Emanuele II.